Eine auch für Deutschland sehr wünschenswerte Organisation, die sich u.a. um das Erbe Englands kümmert. Zahlreiche berühmte Gärten gehören dem Trust an: Sissinghurst, Hidcote, Wakehurst, Nymans - um nur einige zu nennen. Wenn Sie einen England Urlaub planen, lohnt es sich, dem Trust beizutreten. Attraktiv ist vor allem der Touring Pass.
(National Trust) Der Garten von Vita Sackville-West und Ehemann Harold Nicolson, begeistert auch heute noch die Massen. Mit über 140.000 Besuchern gilt er als einer der meistbesuchten Gärten Englands. Zurecht? Zurecht! Denn die Ideen, die wir heute aus unseren Gärten kennen, sind hier entstanden. Während Harold Nicolson das Grundgerüst des Gartens gestaltete, war es Vita Sackville-West, die die Natürlichkeit in die Gärten brachte.
Neu waren für diese Zeit die kleinen Gartenzimmer. Ähnlich wie in einem Wohnhaus sind diese Räume mit einer Mauer (Hecke) und einem Thema (Rosenzimmer) versehen.
Vita ließ sich von den Gartenbaugrößen ihrer Zeit wie z.B. Gertrude Jekyll inspirieren und entwickelte ganz neue Gartenstile wie z.B. den weißen Garten, der bis heute millionenfach nachgebaut wurde.
Der Sissinghurst Garten hat heute seinen Zenit erreicht. Das sich ein historischer Garten dennoch weiterentwickeln darf, zeigt der vor wenigen Jahren neu entstandene Delos Garten - ein griechisch inspirierter Trockengarten, der auf einen Besuch Vitas auf der bekannten Insel zurückgeht. Die beste Zeit den Garten zu besuchen, ist der Frühling. Zum Sommer hin hat der Garten aufgrund der Klimaveränderung große Probleme, vor allem bei starker Trockenheit.
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat den schönsten Garten im Land… Wie auch immer sich der Spiegel entscheiden wird – Great Dixter, der Garten der Gärtnerlegende Christopher Lloyd wird immer ganz weit oben mit dabei sein.
Für das Grundgerüst ist der legendäre Edwin Lutyens, der von Christophers Vater beauftragt wurde, verantwortlich. Senkgarten und Wegeführung stammen teilweise noch aus dieser Zeit. Die Topiary Formgehölze wurden von Christophers Vater gepflanzt und fallen noch heute ins Auge.
Christopher hat den Garten zu einem wahren Pflanzenparadies weiterentwickelt. Dicht an dicht wächst und blüht es an jeder Ecke - Erde wird man kaum zu Gesicht bekommen.
Einzigartig ist der Long Border, der sich den ganzen Sommer in Blüte befindet. Hört eine Staude auf zu blühen, wird diese durch Sommerblumen wie Dahlien ersetzt.
Christopher liebte die Exoten und verstand es, diese prachtvoll miteinander zu kombinieren. Auch ein nachhaltiger Obst- und Gemüseanbau war ihm wichtig. Und er liebte die heimische Wiese! Die wohl schönste Blütenwiese Englands (mit u.a. hunderten vom heimischen Wildorchideen) sollte man im Mai/Juni auf gar keinem Fall verpassen.
Mehr Rosamunde Pilcher geht nicht: Neben einem typischen alten englischen Herrenhaus ist ein malerischer perfekt gepflegter Garten mit den für England typischen Gartenräumen entstanden. Es gibt einen Rosengarten, ein Mixed Border, einen malerischen See mit Schwänen (inklusive schwarzen Schwan) und ein Tulpen- bzw. ein Dahliengarten. Fehlt nur noch der typische englische Cream Tea – dieser wird (wie es sich für England gehört) auf der Terrasse mit Blick auf den prachtvollen Garten serviert.
(National Trust) Ein Garten zum Verlieben. Zu Verdanken haben wir diesen Garten der Familie Messel, die 1890 aus Darmstadt nach England gezogen ist. Vor allem der der erfolgreiche Bankier Ludwig (1847 – 1915) war ein großer Pflanzenliebhaber. So sponsorte er großzügig Expeditionen nach Südamerika und dem Himalaja. Auch heute noch finden sich zahlreiche Pflanzen aus den damaligen Expeditionen in diesem Garten. Besonders umfangreich ist die Sammlung an winterharten Gartenpflanzen aus Südamerika. Die vor allem in England beliebte Nymans -Scheinulme (Eucryphia x nymansensis) wurde hier gezüchtet.
Durch einen Brand ist ein Großteil des Herrenhauses 1947 zerstört worden. Anstatt die Ruinen abzureißen, wurden diese mit Formgehölzen und attraktiven Bäumen raffiniert in das Gartenbild eingebaut – mehr Britisch geht nicht. Very Britisch ist auch die Staudenrabatte (Mixed Border) und der hübsche Rosengarten. Dieser wurde von Isabell van Groeningen angelegt, die heute Mitinhaberin der königlichen Gartenakademie in Berlin ist.
(National Trust) Wasser ist der wichtigste Bestandteil dieses weltbekannten Gartens des von u.a. Capability Brown und Humphry Repton angelegten Gartens. Arthur Gisstrap Soames lies später zahlreiche Rhododendron und Bäume an die künstlich errichteten Seen pflanzen. Und genau diese Kombination sorgt während der Blütezeit der Rhododendron im Mai und ab Mitte Oktober, wenn sich die zahlreichen japanischen Ahorne, Tupelobäume und andere Bäume verfärben, für einzigartige Fotomotive. Einzigartige Bilder entstehen auch, wenn sich die bunten Farben im Wasser spiegeln. Zu dieser Zeit ist der Park auf regelmäßig überlaufen und sie sollten im Vorfeld unbedingt einen Parkplatz auf der Homepage des National Trust buchen.
Wer diesen Garten besucht und genau hinschaut, wird schnell feststellen, dass die heimlichen Stars die zahlreichen grünlaubigen Gehölze und Bäume sind. Diese sorgen für einen Rahmen und strahlen die nötige Ruhe aus. Und wer ganz genau hinschaut findet unter den Gehölzen zahlreiche wilde Orchideen, Trillium und weitere seltene Schattenstauden.
Als das Anwesen 1922 an Sir Henry und Lady Normann verkauft wurde begann ein neues Pflanzenzeitalter in Ramster. Lady Norman ist die Tochter von Lord und Lady Aberconway und Enkelin von Henry Pochin, der 1875 den weltberühmten Garten Bodnant gründete. Anscheinend wurde das Gärtnern über die Muttermilch weitergegeben, denn auch Lady Normann ist eine begeisterte Gärtnerin und hat in Ramster einen einmaligen Waldgarten erschaffen. Hauptsächlich wurden Rhododendron gesetzt. Meist aus Saat. Vieles kam aus Bodnant Gardens oder von den bekannten Pflanzenjägern.
Heute betreibt die vierte Generation den Garten und aus den ehemaligen kleinen Rhododendron sind echte Riesen geworden. Diese im Mai in voller Blüte zu erleben ist ein ganz besonderes Erlebnis. Das Wildblumen und Rhododendron zusammen funktionieren ist hier ebenfalls eindrucksvoll zu sehen.
Auf einem Rundweg sind zudem Kunstobjekte ausgestellt, die auch käuflich erworben werden können.
Anders als bei den großen Gärten der Region, geht es hier sehr familiär zu, man fühlt sich wirklich sehr willkommen. Extra Tipp: Besuchen Sie unbedingt die Toiletten - sie werden überrascht sein - positiv!
Geöffnet an einzelnen Tagen (Öffnungszeiten unter National Garden Scheme)
Auch das ist typisch England: Über den National Garden Scheme öffnen private Gärten ihre Pforten, um Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln (Eintritt und Kuchen Verkauf). Im Yellow Book sind alle Gärten mit einer kurzen Beschreibung aufgeführt. Wer meint das jeder Garten mitmachen darf, der irrt - es gelten sehr strenge Aufnahmekriterien!
Holford Manor erfüllt diese Kriterien ohne Probleme. Der komplette Garten ist eine Augenweide. Rund um das Manor House befinden sich zahlreiche kleine Gartenräume die meist romantisch mit den unterschiedlichsten Stauden und Gehölzen bepflanzt sind. Ein Schwerpunkt bilden die Iris - was nicht weiter wundert, denn direkt neben dem Garten befindet sich die Chailey Iris Gärtnerei, mit dem größten Iris-Sortiment im Königreich.
Erst 2008 wurde der Collector Earl´s Garden eröffnet, der auf dem Gelände eines ehemaligen Parkplatzes erbaut wurde.
Besonders gelungen ist der Einbezug der majestätischen Kirche in die Gartenanlage, die für traumhaften Hintergrund sorgt.
Die baulichen Elemente im Garten wurden aus Holz gefertigt. Das bemerkt der Besucher aber erst beim zweiten Hinsehen – so perfekt ähneln sie einem Stein.
Alle traditionellen Elemente, die wir in einem Schlossgarten in England erwarten, sind hier zu finden.
Attraktive Wasserspiele, blütenreiche Staudenrabatten, einen verwunschenen tropischen Garten und einen historischen Gemüsegarten inkl. viktorianischem Gewächshaus. Erwähnenswert ist auch der beeindruckende Pflegezustand der gesamten Anlage!
Die schönste Zeit den Garten zu besuchen, ist wahrscheinlich das zeitige Frühjahr. Es muss ein atemberaubender Anblick sein, wenn im April zehntausende von Narzissen und Tulpen in voller Blüte stehen.
Das ein Kiesgarten nicht gleich ein Kiesgarten ist, zeigt eindrucksvoll dieser liebevoll gepflegte Garten am Rande eines großen Bauernhofes.
Zuerst baute hier die Bauersfrau Joyce Robinson noch ausschließlich Gemüse für den Markt an, später fand sie immer mehr Spaß am Gärtnern mit Gartenpflanzen und widmete sich ab 1970 nur noch ihrem Garten. Besonders liebte sie die Kombination von Kies und Pflanzen. Ob als große runde Fläche oder als ausgetrocknetes Flussbett. Mit Kies wirkten die Pflanzen viel aussagekräftiger.
Der bekannte Landschaftsarchitekt John Brookes war von Idee und Garten so begeistert, dass er erst eine Gartenschule auf dem Gelände betrieb und später auch die Erweiterungen des Gartens leitete, ohne das Erbe von Joyce Robinson zu zerstören - natürlich nicht ohne den geliebten Kies.
Heute wird der Garten von der John Brookes – Denmans Foundation gepflegt und begeistert sowohl den normalen Gartenbesucher als auch den Pflanzenliebhaber, der im artenreichen Garten immer wieder Pflanzenschätze entdecken kann.
Als der Exzentriker und Mäzen Edward James dieses Haus erwarb, konnte wohl noch keiner ahnen, dass später einmal der wohl größte Küchengarten Englands hier erbaut werden würde. Nach jahrelanger Restauration erstrahlt er wieder im vollen Glanze. Der 1ha große ummauerte Garten beinhaltet alles, was wir aus einem Küchengarten kennen und sogar noch viel mehr. In den 13 viktorianischen Gewächshäusern reifen Feigen, Tomaten, Melonen und auch Ananas – für jede Frucht ein eigenes Gewächshaus! Aber auch Kräuter und besondere Zierpflanzen wie z.B. Duftgeranien werden hier angebaut. Und über 100 unterschiedliche Apfelsorten, inkl. seltenen Regionalsorten.
Außerhalb des Küchengartens gibt es ebenfalls viel zu sehen: Senkgarten, eine 100m lange Pergola und eine gestaltete Parklandschaft mit Gehölzen und Staudenrabatten, durch die bis zur Trockenzeit ein Bach fließt.
Das 14 ha große Anwesen ist vor allem wegen Jane Austen bekannt. Sie war hier häufiger zu Gast war, da ihr Bruder Edward auf dem Anwesen lebte. Nach einem längeren Aufenthalt in Goodnestone schrieb sie ihren ersten großen Roman 'Stolz und Vorurteil'. Wer das Buch kennt, wird hier einige Beschreibungen aus dem Buch wiedererkennen.
Die Gärten können auch heute noch bewundert werden. Es gibt ein riesiges Arboretum und einen sehr großen ummauerten Garten mit schönem Blick auf die örtliche Kirche. Im ummauerten Garten befindet sich eine formale Teichanlagen, eine prachtvolle Staudenrabatte und an den Mauern wachsen zahlreiche spannende Kletterpflanzen u.a. eine über 70-jährige Glyzinie/Blauregen.
Hinter dem ummauerten Garten führt ein kleiner Weg zur Kirche, die ebenfalls besucht werden kann.
Es ist kein perfekt gepflegter Garten, dafür eine ruhige versteckte Oase. Ein Ort, wo die Zeit stillzustehen scheint.
Wenn Gärtner eine Urlaubsreise planen - spielt der Gartenbau immer eine Rolle. Die Auflistung auf dieser Seite ist selbstverständlich nicht vollständigt. Sie zeigt nur die interessantesten Gartenziele, die wir besucht haben.