Inmitten des Nationalparks im Norden Irlands, wo es kaum rauer sein kann, wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein bemerkenswertes Herrenhaus mit Garten erbaut. Zu verdanken haben wir dieses „Schloss“ einer vermögenden Amerikanerin – wer sonst kommt auf die Idee in dieser „Einöde“ so etwas zu bauen?
Heute gehört das Anwesen dem irischen Staat, der dieses liebevoll pflegt.
Mittelpunkt des Gartens ist ein Walled Garden, gefüllt mit einer üppigen Gemüse- und Zierpflanzenvielfalt. Hier wachsen auch zahlreiche Gehölzraritäten, die saure Böden bevorzugen, wie z.B. Scheinkamelien (Stewartia) oder Scheinulmen (Eucyphia)
Der Weg zum nahen Aussichtsberg führt durch einen artenreichen Rhododendronwald gespickt mit Raritäten, die auch außerhalb der Blütezeit mit ihren riesigen Blättern begeistern.
Geheimtipp: testen Sie unbedingt auch die leckeren Scones!
Milo Talbot, ein britischer Diplomat, begann im Ruhestand die Welt zu bereisen und sammelte dabei etliche Pflanzensamen. Vor allem die südliche Hemisphäre waren beliebte Reiseziele wie: Chile, Australien und Neuseeland. Aber auch Afrika, Kalifornien und China wurden erforscht. Ein Teil des gesammelten Saatgutes wurde in Kew Gardens zum Keinem gebracht und kam anschließend in den Garten zurück. Viele davon haben dann im Walled Garden ein neues Zuhause gefunden.
Heute wird das Anwesen mit touristischen Attraktionen wie Schmetterlingshaus und Rosengarten ergänzt. Persönliches Highlight ist eine über 500 Jahre alte Traubeneiche hinter der Burg. Hier wurden die Äste in der Jugend mit Wachs beschwert, damit diese einen malerischen herunterhängenden Wuchs bekommen.
Die Anlage gehört heute der Kommune. Schloss und Walled Garden sind Eintrittspflichtig, die riesige Parkanlage ist frei zugänglich.
(Zuletzt besucht: 2024)
Eine kostenlos zugängliche grüne Oase am Rande der Innenstadt Dublins. Hier gibt viel zu sehen: bunte Staudenrabatten, Arboretum, Rosen, alpine Raritäten und natürlich die bekannten Schaugewächshäuser aus dem 19. Jahrhundert. Das Palmenhaus aus dem Jahre 1884 mit seinen gusseisernen Gerüsten und gebogenem Glas ist eine absolute Augenweide - wie auch die Pflanzensammlungen in den Häusern. Besonders Fans von Geranien-Wildarten werden sich hier sehr wohl fühlen.
Ohne Zweifel gehört dieser Garten zu den schönsten botanischen Gärten weltweit.
Nein, wir wollen keine Werbung für das leckere irische Bier machen und auch nicht über die unglaubliche Stimmung schreiben, die während der täglichen Livemusik im Pub herrscht. Vielmehr geht es um die einmalige Saisonbepflanzung der Außenfassade, die zu den beliebtesten Fotomotiven Dublins gehört. Und da sind wir uns sehr sicher: ohne dieser Bepflanzung wäre dieses Pub nicht so erfolgreich!
Temple Bar ist übrigens das angesagte Kulturviertel in Dublin und bekannt für sein munteres Nachtleben und die Temple Bar Pub nur eine von ganz vielen Möglichkeiten seine angesparten Euros in Rekordgeschwindigkeit zu reduzieren!
(Zuletzt besucht: 2024)
Wer den Garten von June Blake betritt gerät in einen wahren Farbenrausch. June hat hier auf dem Lande und auf kargem Boden einen wirklich sehr beeindruckenden Staudengarten angelegt. Natürlich hat sie den Boden erst einmal kräftig verbessert (und hat bei der Gestaltung spannenderweise eine alte Straße wiederentdeckt).
Es ist aber nicht nur die Gestaltung oder die prachtvollen Farbkompositionen, die uns begeistert haben. Am meisten hat uns die Liebe zum Detail und vor allem die Liebe zur Pflanze gefallen. Sie ist keine Pflanzensammlerin wie ihr Bruder, der immer auf der Suche nach einer ausgefallenen Rarität ist. June liebt die Blüten und erfreut sich an jeder einzelnen davon. Im Sommer 2024 waren es vor allem die ungefüllten Dahliensämlinge oder die hier abgebildete unbenannte leuchtende Herbstanemone, die unsere und ihre Augen zum Leuchten gebracht haben.
Wer nicht genug vom Garten bekommen kann, mietet sich am besten gleich in einer der Ferienwohnungen vor Ort ein.
(Zuletzt besucht: 2024)
Jimi Blake ist in Irland bekannt für seine Sammelleidenschaft. Er schreibt selbst auf seiner Homepage von einer Besessenheit zu Pflanzen. Wer seinen Garten betritt geht auf eine einmalige Entdeckungsreise.
Der Garten ist in 4 unterschiedlichen Bereichen eingeteilt. Man betritt diesen über den Ashley Garten, eine sehr bunte Kombination aus vielen unterschiedlichen Stauden und Zwiebelgewächsen, geht weiter in Freds Garten wo laubschöne Pflanzen dominieren und endet im oberen Bereich im Sandgarten.
Von dort geht ein Weg ins Tal. Der modern angelegte Waldgarten ist gespickt mit außergewöhnlichen Raritäten. Schade, dass all diese Schefflera und Rhododendronarten keine Etiketten besitzen. Sie sind teilweise so unbekannt, dass selbst Experten diese kaum erkennen können. Der Weg ist wie ein Dschungel angelegt wo links und rechts eben genau diese Raritäten hervorstechen - ein echter Entdeckerweg der auf der anderen Talseite mit Blick in die Wicklow Mountains endet.
(Zuletzt besucht: 2024)
Dieser Waldgarten ist seit 1996 die Außenstelle des Botanischen Gartens in Dublin und beschäftigt sich vor allem mit kalkfliehenden Gartenpflanzen wie z.B. Rhododendron.
Gegründet wurde dieser von der Familie Acton auf einem ehemaligen Klostergelände. Mitte des 19. Jahrhunderts, zu der Zeit der Pflanzenjäger, begann auch die Familie Acton mit der Sammelleidenschaft. Häufig in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten von Dublin. Vor allem Thomas Acton experimentierte gerne mit neuen Pflanzen und stellte fest, dass diese hier in den Wicklow Mountain viel besser wuchsen als in Dublin. Zu dieser Zeit entstand auch der berühmte Braod Walk – ein Weg voll mit Rhododendronschönheiten, die sich jetzt zu echten Giganten entwickelt haben.
Wie bei so vielen anderen historischen Gärten auch, war nach dem ersten Weltkrieg Schluss. Die Gärtner starben auf den Schlachtfeldern, die Inhaber waren häufig hochverschuldet und so ging auch dieser Garten an den irischen Staat.
Gut für die Geldbörse: der Garten ist kostenlos.
Ein Paradies für Pflanzenliebhaber ist dieser Waldgarten, der entlang des Flusses Vartry gebaut wurde. Edward Walpole hat diesen 1868 zusammen mit seinen 3 Söhnen gestaltet in denen über 3000 Arten gedeihen! Besonders beeindruckend sind die gigantischen Eukalyptus Bäume aus 60 unterschiedlichen Arten und Sorten, die heute 30m und höher sind.
Beeindruckend im Sommer ist auch der Scheinulmen Walk (Eucyphia), die hier in Irland besonders gut wachsen und im Juli und August in voller Blüte stehen.
Wer mehr auf Staude und Hortensie steht kommt ebenfalls auf seine Kosten.
Die Hängebrücken und die Möglichkeit am Flussufer im Wasser zu spielen, macht den Garten auch für Kinder interessant. Und wer Lust auf Shopping hat oder etwas essen möchte – direkt vor dem Garten ist eine kleine „Shopping-Mall“ entstanden. Und so wundert es auch nicht, dass bei unserem letzten Besuch die Parkplätze bereits 15 Minuten nach Öffnung voll besetzt waren.
(Zuletzt besucht: 2024)
Etwas abseits liegt dieses prachtvolle romantische Castle. Ungewöhnlich ist, dass auch heute noch die Inhaber, die Familie Durdin Robertson, in den Räumen lebt. Trotzdem kann das Schloss mit Führung besichtigt werden; nur Fotos sind keine erlaubt.
Bei der Gartenanlage beeindruckt vor allem eine 500 Jahre alte Eibenhecke, die in ihrer Art wirklich einzigartig ist. Zum Glück wurde hier nicht Games of Thrones ® gedreht; somit bleibt dieses verwunschene Anwesen noch immer ein kleiner Geheimtipp.
(Zuletzt besucht: 2024)
Ein wunderschöner liebevoll gepflegter Privatgarten mit Waldgarten, Rosen und ganz viel bunten Staudenrabatten – genauso stellen wir uns in Deutschland einen typischen englischen – sorry irischen Cottagegarten vor.
Und wer mag kann seine Lieblingspflanzen aus dem Garten gleich vor Ort kaufen. Selbst Raritätenliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Die eigene Baumschule ist spezialisiert auf Gehölzraritäten.
Neben der Astronomie (um 1840 stand hier das größte Teleskop der Welt) spielte ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts auch der Garten eine immer größere Rolle. So wurden auf der Hochzeitsreise des 6. Earls (verheiratet mit Anne Messel / Nymans Garden) nach China vor Ort interessante Kontakte mit Prof. Hu geknüpft, der später Birr Castle mit Saat belieferte. Es wurden aber auch Expeditionen des Pflanzensammlers Ernest H. Wilson unterstützt, der u.a. für die große Magnolienvielfalt verantwortlich ist.
In einem Museum ist die frühe Geschichte rund um das „Planthunting“ lehrreich aufbereitet.
Heute können über 1000 Gehölzarten in teilweise sehr großen Exemplaren bewundert werden und somit besitzt Birr Castle eine der größten Pflanzensammlungen Irlands mit Schwerpunkt China / Himalaja.
Auch das ist Birr Castle: hier wächst die höchste Buchsbaumhecke der Welt (die allerdings schon bessere Tage gesehen).
Wo sonst passt ein keltischer Garten besser als in Irland? Ein Garten, der mit zeitgenössischen Ideen die alten keltischen Bräuche und Feste gartengestalterisch umsetzt. Und da die meisten Feste mit den jeweiligen unterschiedlichsten Jahreszeiten in Verbindung gebracht werden, sind 4 unterschiedliche Gartenbereiche entstanden – für jede Jahreszeit eins. Viele Gestaltungsideen sind sehr ungewöhnlich und wirken wie kleine Kunstwerke. Wer sich darauf einlässt, wird diesen ungewöhnlichen Garten so schnell (positiv) nicht vergessen.
Wenn Gärtner eine Urlaubsreise planen - spielt der Gartenbau immer eine Rolle. Die Auflistung auf dieser Seite ist selbstverständlich nicht vollständigt. Sie zeigt nur die interessantesten Gartenziele, die wir besucht haben.